Mein Monatsrückblick im Februar 2023
Highlights, Kleinig- und Großigkeiten.
Dafür, dass der Februar der kürzeste Monat des Jahres ist, ist im Rückblick dann doch recht viel passiert: Konzertbesuche, Valentinstag und das Spektakuläre im Unspektakulären. In diesem Monatsrückblick erfährst du meine Highlights, erlebte Kleinig- und Großigkeiten aus dem immer noch sehr winterlichen zweiten Monat 2023.
Madiba Chor im Konzerthaus am Gendarmenmarkt
4. Februar 2023: Anfang Februar war ich zu einem ganz besonderen Anlass im Konzerthaus am Gendarmenmarkt: mein bester Freund hatte dort einen Auftritt mit seinem Madiba-Chor. Eine mystische Atmosphäre erwartete uns bei der Ankunft, denn der Mond war fast voll und ließ den sonst eher düsteren Winterhimmel in nachtblau erstrahlen. Davor leuchtete die Kuppel des Konzerthauses feierlich. Fast ebenso feierlich erschien uns mein Freund in einer Kombination aus schwarzem Anzug und Fliege – ihn kenne ich sonst nur in Kapuzenpullover und Jeans. Aber was tut man nicht alles für die Kunst! Und vor allem, wenn man von so einem großen Orchester begleitet wird. Dem prachtvollen Innenraum des Konzerthauses mit seinen riesigen Kristallleuchtern an der Decke, den Statuen und Zierelementen war seine Erscheinung außerdem nur angemessen.
Das Konzert selbst erwies sich als ein Streifzug durch die Geschichte des Opern-Chores. Im Mittelpunkt stand Christoph Willibald Gluck (1714-1787), den ich ehrlicherweise bis dato gar nicht kannte. Dabei war er ein internationaler Starkomponist seiner Zeit und reformierte die Oper grundlegend. So stellte er zum Beispiel den Chor in den Mittelpunkt seiner Kompositionen. Diese Wertlegung gefiel mit natürlich besonders im Hinblick auf den bevorstehenden Auftritt des Madiba-Chores. Ich war die ganze Zeit gerührt und voller Mitfreude, dass mein Freund die Chance hat, in so einem renommierten Haus mit professioneller Orchesterbegleitung zu singen. Schon allein deswegen war es ein wundervoller Abend!
Valentinstag in der Hofküche Friedrichshagen
14. Februar 2023: Valentinstag ist mir nicht so wichtig und wird daher traditionell in unserem Haushalt auch nicht gefeiert. Nun entdeckte ich ein paar Wochen zuvor jedoch, dass es in der Hofküche Friedrichshagen genau am Valentinstag ein sechs-Gänge-Menü geben sollte. Aufeinmal war mein Interesse an dem Tag dann doch geweckt, schließlich bin ich für gutes Essen immer zu haben und die Hofküche wollten wir schon lange ausprobieren. Das Restaurant ist aus der Idee heraus entstanden, dass die Küche einer der schönsten Orte des Hauses ist, ist sie doch als Dreh- und Angelpunkt bei jeder Party. Oft finden die wichtigsten Gespräche darin statt. Die Vorräte an leckerem Essen, die einen umgeben und in jeder Lebenslage nähren, nicht zu vergessen.
Demgemäß sitzt man als Gast dann auch tatsächlich in einer erweiterten Küche: Kochutensilien hängen von der Decke, Weinkisten an den Wänden, Geschirrschränke und Wärmebrücken sind gleich nebenan. Wie der Koch die Teller anrichtet kann man aus nächster Nähe beobachten. Das fand ich persönlich sehr spannend, denn vor allem auf meinen dritten Gang war ich neugierig. Während die Fleischesser gebeiztes und gegrilltes Kalbsfilet, Gremolata, Schwarzbrot und Meerrettich bekamen, war meine vegetarische Alternative: eine Möhre.
Dritter Gang: Die Möhre
In meiner Vorstellung von dem Gang bekam ich eine komplette Möhre auf den Teller gelegt und dachte noch bei mir, dass dies wirklich eine sehr gute Möhre sein müsse, wenn Sie mir innerhalb dieses feinen Menüs dargeboten wird. Und tatsächlich: die Möhre war sehr gut, ja, Sie flashte mich sogar total! Allerdings wurde sie ganz anders zubereitet als gedacht. Zunächst war sie gegrillt und dann über 24 Stunden in Zitronensaft, Salz, Zucker, Orangenzeste, hochwertigem Olivenöl und Szechuan Pfeffer gebeizt worden. Schließlich noch in feine Streifen gehobelt, zu einem Kunstwerk aufgetürmt und auf das geröstete Brot gelegt. Drumherum die Tupfen der frischen Gremolata. Ein Genuss!
Der ganze Abend hat uns in jeglicher Hinsicht gut gefallen, angefangen vom professionellen Service über die schöne Atmosphäre, dem supernetten, auskunftsfreudigen Koch bis hin zu allen kulinarischen Genüssen. Von meinem Mann gab es überraschenderweise auch noch Blumen und ein hinreißendes Törtchen von Maryna Stadnyk zum Valentinstag. Dafür, dass wir den Tag traditionell gar nicht feiern, beschwingte er mich am Ende doch ziemlich. Das muss ich zugeben.
Eiskristalle im Morgenschein
28. Februar 2023: Obwohl mein Februar 2023 voller großartiger Eindrücke und Ereignisse war, würde ich am Ende etwas ganz einfaches zu meinen drei Top-Highlights zählen. Am letzten Tag des Monats wurden wir von einem Sonnenstrahl geweckt und an die frische Luft gelockt. Bei minus vier Grad Kälte konnten wir unseren Atem in weißen Wölkchen davon fliegen sehen. Und nach all den grauen Tagen und viel zuviel Zeit auf dem Sofa war es eine wahre Wohltat in den strahlend blauen Himmel zu blicken, sich zu bewegen und das Gesicht im Licht zu baden.
Alle Pflanzen auf unserem Weg waren über Nacht zu wunderschönen Kunstwerken aus Eiskristallen geworden, die im Sonnenschein glitzerten und funkelten. Welch ein Anblick! Und vielleicht geht es ja genau darum, das Spektakuläre im Unspektakulären zu entdecken. Uns jedenfalls hat dieser kleine Spaziergang auf allen Ebenen genährt und unsere Gemüter zum strahlen gebracht.
Was im Februar 2023 sonst noch los war
- Spontanparty für meinen Lieblingsmenschen ausgerichtet
- TETRIS im alten Design auf der Nintendo-Switch gedaddelt – wie cool ist das denn!!
- in der Marheineke-Markthalle bei „Les Épicuriens“ bestes Essen, französisches Flair und zauberhafte Gesellschaft genossen
- es sich mit dem Patenkind gemütlich gemacht
- Impro-Theater gespielt
- waldgebadet
- unter die Sprossenzüchter*innen gegangen
- Füchse Berlin in der Euro League angefeuert
- Nick Mulvey-Konzert im Zenner erlebt
- in der Wohnzimmersession neue Künstler:innen begrüßt
- dem ganz normalen Alltagswahnsinn getrotzt. Yes!
Mein Blog-Rückblick auf den Februar 2023
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